Murphys Pfeilbruchgesetze

Diese Gesetze wurden im Internetforum Fletcher's Corner gesammelt. Ich habe mir hier die künstlerische Freiheit genommen, diese Regeln neu zu ordnen und thematisch zu strukturieren.

 

Grundsatz: ein Pfeil wird brechen, wenn er die Gelegenheit dazu hat. Und erst recht, wenn er keine Gelegenheit hat.

Allgemeine Pfeilgesetze

Stellt ein Hersteller und alle namhaften Testberichte einen Schaft oder andere Pfeilkomponenten als unkaputtbar dar, bist Du der einzige, der das Gegenteil beweisen kann.

Es bringt Dir aber nichts.

Türen (Toilette, Auto) sollte man nur dann schließen, wenn sichergestellt ist, dass sich keine Pfeile im Spalt befinden.

Der Untergrund kann noch so feinsandig sein, der Pfeil trifft immer genau den einzigen versteckten Stein.

Pfeile erlangen nach überlebten Verletzungen Erfahrung. Die dreimal geklebten und gewickelten Veteranen überleben Abpraller, Steintreffer ohne weiteres, während die Nagelneuen schon beim Ausprobieren direkt vor der Befiederung brechen oder gleich in kleine Stücke splittern.

Gesetz der Übertragbarkeit auf den Bogen

Dir wird eine Nocke platzen. Bei der Gelegenheit zerlegt es nicht nur den teuren und aufwändig gefertigten Pfeil, sondern auch den geliebten Bogen.

Gesetz der teuren Pfeile

Verwende zum Bau deiner Pfeile möglichst teures Material und stecke soviel Arbeit wie möglich hinein. (Schäfte mit Vierfachspleiß aus exotischen Hölzern, Mehrfachlackierungen, Airbrush, bloß keine Truthahnfedern).

Dieses Vorgehen erhöht signifikant die Chancen für einen Pfeilverlust, meist durch seitliche Abpraller an "Springbäumen" oder die schon erwähnten, "einsamen Steine".

Auch die Verwendung teurer Aluminium-Carbonpfeile ist ein guter Weg.

Die Verwendung von extra billigem Material hilft auch nichts.

Gesetz des Ersatzmaterials

Du hast immer einen Pfeil zu wenig dabei.

Federn, Nocken und Spitzen lösen sich immer im ungünstigsten Moment.

Wenn Dir alle Pfeile brechen, dann garantiert nicht zu Hause, wo Du jederzeit Ersatz hast.

Egal wie viele Ersatzteile Du für ein Turnier/Event einpackst, es wird genau das benötigt, welches Du nicht hast.

Solltest Du dieses Teil dennoch mithaben, bzw. ein Schützenkollege kann damit dienen, passt es sicher nicht zu Deinem Equipment.

Scheibengesetze (gelten auch für 3D-Ziele)

Das beliebte 3-D-Schießen (drüber, drunter und daneben) lässt sich am besten da ausüben, wo der Pfeilfang genug realistische Bruch- oder Verliermöglichkeiten bietet.

Gesetz der Standfestigkeit

Bei starkem Wind sollten möglichst schwere Scheiben benutzt werden. Nur dann ist sichergestellt, dass wenn im unwahrscheinlichen Fall, dass die Scheibe umgeweht wird, auch alle Pfeile gleichzeitig brechen!

Die Scheibe wird nicht umgeweht, bevor nicht der letzte Pfeil aus dem Köcher drin steckt!

Ist die Scheibe voll, findet sich gern ein unbedarfter Zieher, der die Scheibe nach vorne umkippt. Dabei gilt: je schwerer die Scheibe desto schneller kippt sie um.

Bei starkem Wind und Benutzung von Holzpfeilen immer quer zum Wind schießen, dann braucht die Scheibe nicht erst umzukippen, damit die Pfeile brechen.

Gesetz des Einschießens von Scheiben

Eine Stramitscheibe ist dann korrekt eingeschossen, wenn eine bestimmte Zahl Spitzen in ihr verschwunden sind.

Um eine Stramitscheibe schneller einzuschießen, sollte man darauf achten, dass sie stets richtig feucht ist. Auf Ölung der Pfeile und einen Pfeilzieher sollte man möglichst verzichten.

Bei einer korrekt eingeschossenen Stramitscheibe dienen die enthalten Spitzen dazu, besonders die guten und teuren Pfeile der Schützen auszusortieren.

Das Sicherstellen des korrekten Einschießens der Scheibe geschieht durch einen zufällig vorbeikommenden Schützen mit einem teuren Pfeil.

Die Gesetze der Befestigungstangen

Trifft der Pfeil trotz Felswand als Pfeilfang das 3-D Tier, kannst Du davon ausgehen, dass Du garantiert die im Tier steckende Befestigungsstange aus Baustahl triffst.

Solltest Du das Tier treffen, die Stange aber aus irgendeinem Grund verfehlen, wird der Pfeil trotzdem abbrechen.

Gesetz der Pfeile in der Scheibe

Sollte ein Pfeil wider Erwarten den Einschlag in die Scheibe überstehen, setzt ein anderer Schütze seinen an die gleiche Stelle.

Dies gilt auch für Pfeile, die weit weg vom eigentlichen Ziel stecken.

Du hast perfekt ins Kill getroffen, doch beim Ziehen löst sich der Pfeil erst gar nicht und dann so ruckartig, dass Du ihn am davor stehenden Ast zerbrichst.

Wenn jemand anderes deine Pfeile absolut schonend und vorsichtig aus dem Tier zieht, bist garantiert Du es, der hinter dem Ziehenden steht und an dessen Bein der Pfeil beim plötzlichen Ruck zerbricht.

Alternativ bleibt die Spitze stecken.

Gesetz des Anfängers

Wenn Du als erfahrener Schütze einen Anfänger mit auf den Parcours nimmst, kannst Du sicher sein, dass Du sämtliche Pfeile in deinem Köcher auf eine der hier genannten Arten zerstören wirst.

Der Anfänger wird jedoch ohne Pfeilverlust den Parcours absolvieren. Außerdem wird er mehr Punkte als du schießen.

Der Unterschied in den erreichten Punktzahlen ist proportional zur Menge Deiner zerstörten Pfeile und wächst quadratisch mit deren Wert.

Gesetze der Pfeilsuche

Alle verschossenen Pfeile aus Deiner Gruppe werden gefunden, nur Deine eigenen nicht.

Du findet bei der Suche nie Deine eigenen Pfeile, sondern nur ausgelutschte Prügel aus dem Vorjahr.

Selbst wenn das Ziel größer ist als das Schwarzdorn-, Rosen- oder Brombeergebüsch daneben, landet der Pfeil dort. In allen anderen Fällen auch.

Pfeilfangnetze dienen lediglich dazu, Dir die Sicht zu verdecken, damit der durchgeschossene Pfeil besonders schwierig zu finden ist.

Sollte es im ganzen Wald auch nur ein Schlammloch geben, versenkst Du garantiert den besten Pfeil bis zur Nocke darin.

Ist ein Pfeil nicht zerbrochen, steckt er so hoch im Baum, dass man nicht mehr drankommt.

Sollte Dein Pfeil den Schuss wider alle Gesetze völlig intakt überlebt haben, dann findest Du ihn mit einem lauten "Knack" durch Drauftreten wieder.

Konnte wider Erwarten Dein Pfeil geborgen werden, ist er mit Sicherheit kaputt.

Das war garantiert der letzte Pfeil, der an dem Tag noch übrig war.

Gesetz der Pfeilsuchhunde

Verwendest Du einen ausgebildeten Pfeilsuchhund wird dieser sicher alle Pfeile bis auf Deinen eigenen finden, es sei denn dieser ist kaputt.

Der Hund wird nach der Hälfte des Parcours die Lust verlieren und Dich an der Laufleine die Böschung hinunterziehen, wobei Du mit einem lauten Krachen auf Deinem Köcher landest.

Oder der Hund wird bis zum Ende dabei bleiben, fordert jedoch für fast jeden gefunden Pfeil mindestens eine Seite der Befiederung als Belohnung.

Die Pfeile deren Federn er nicht frisst, sind die, die eh schon kaputt sind.

Findet ein nicht KORREKT ausgebildeter Suchhund Deinen Pfeil, hat dieser, bis Du den Hund erreicht hast, große Ähnlichkeit mit einem Kauknochen.

Machst Du dem Suchhund sein Fundstück streitig, versteckt er es besser als der blindeste Bogenschütze es je könnte.

Wiesengesetze

Egal wie kurz die Wiese gemäht ist, der Pfeil verschwindet trotzdem und taucht nicht wieder auf.

Taucht der Pfeil trotzdem auf, dann beim Rasenmähen, und der sonst intakte Pfeil wird durch die Messer dann entgültig zerstört.

Die Pfeilspitze baut dabei die Messer des Rasenmähers zu Sägen um.

Auf Fußballplätzen verschwundene Pfeile werden innerhalb kürzester Zeit folgerichtig von Fußballspielern gefunden, obwohl die überhaupt nicht danach suchen.

Gesetz der mobilen Bäume

Und ist der Baum auch noch so schmal, der Pfeil der trifft ihn allemal!

Bäume sind in der Lage blitzschnell in die Schussbahn zu springen, hier gilt: je unscheinbarer der Baum desto agiler ist er.

Ein netter Baum versucht den Pfeil zu fangen, ein boshafter Baum versucht den fliegenden Pfeil im Vorbeifliegen kaputtzuschlagen.

Es gibt keine netten Bäume.